Seit mehreren Monaten überlege ich mir das schon, aber jetzt ist es entschieden: Ich höre auf, im “Value Investing”-Modus zu investieren (über mein Daubasses-Portfolio).
Falls du meinen Blog erst mit diesem Artikel entdeckst, kannst du hier nachlesen, wie ich zum “Value Investing” gekommen bin.
Kurz zusammengefasst:
- Vor einigen Jahren wollte ich meine Renditen an der Börse steigern.
- Das war, bevor ich mich in das Investieren in Immobilien in der Schweiz verliebte.
- Ich hatte mich für die Daubasses (kostenpflichtiger Newsletter) entschieden, weil ihre „Value Investing“-Strategie effizient ist und mir ihre analytische, logische Herangehensweise gefallen hat.
- Ziel: langfristig eine jährliche Rendite von +10%.
Die zwei Gründe für meine Entscheidung
Seit 2019 investiere ich immer mehr Zeit in Immobilien, zuerst mit einem Renditeobjekt, dann zwei, und den Rest kennst du ja.
Es ist zeitintensiv, aber es macht mir Spass.
Und wie jeder produktivitätsbegeisterte Geek weiss, bringt Fokus in jedem Bereich Erfolg.
Da mir Immobilien mehr Rendite bringen als mein Daubasses-Portfolio je könnte, ist letzteres nur noch “Hintergrundrauschen” in meiner Strategie.
Auch der Newsletter und das Forum der Daubasses sind extrem spannend, aber ich habe schlicht nie die Zeit, sie zu lesen, geschweige denn, mich vertieft mit dem Thema zu beschäftigen, um vielleicht selbst meine eigenen “Value”-Perlen zu finden.
Deshalb habe ich mich entschieden, den “FOMO” -Effekt zu ignorieren und mein Daubasses-Portfolio aus zwei Gründen aufzugeben:
- Vereinfachung meines gesamten Investment-Portfolios, indem ich das Hintergrundrauschen eliminiere und die aktive Verwaltung reduziere, die nötig wäre, um die Kauf- und Verkaufssignale der Daubasses genau zu befolgen. So kann ich meine gesamte aktive Management-Kapazität auf Immobilien in der Schweiz fokussieren (Renditeobjekte und Immobilienentwicklung).
- Zu wenig Zeit und zu wenig Motivation, um mich durch die riesige Goldgrube an Informationen zu arbeiten, die die Daubasses bieten (das Forum ist der Wahnsinn!). Das ist natürlich eine sehr persönliche Entscheidung – manche Investoren lieben es, 100% am Bildschirm zu kleben im Stil von Warren Buffett, während andere ihre Zukunft in der greifbareren Seite (dem berühmten Stein!) der Immobilien sehen.
Empfehle ich die Daubasses trotzdem noch?
Eine berechtigte Frage wäre, ob hinter meiner Entscheidung nicht doch mehr steckt.
Aber nein, wirklich nicht.
Wenn ich nicht so aktiv in Schweizer Immobilieninvestments wäre, hätte ich diesen “Value Investing” -Teil meines Portfolios definitiv behalten. Denn ich muss zugeben, dass es mich als Investor durchaus befriedigt, zumindest ein bisschen aktiv zu sein – dieses natürliche Bedürfnis, “etwas zu tun”. (Anmerkung: Ich habe nur CHF 38'000 in Daubasses investiert, was 4.6% meines gesamten an der Börse investierten Vermögens ausmacht).
Daubasses-Renditehistorie
Damit klar ist, worüber wir sprechen, hier die Performance meines Daubasses-Portfolios.
Sie ist zweigeteilt, da es den Zeitraum 2019-2023 gibt, in dem unser Interactive Brokers-Konto noch auf einen von uns beiden lief, und den Zeitraum von Ende 2023 bis heute, in dem wir ein gemeinsames Interactive Brokers-Konto haben.
Wenn ich beide Zeiträume zusammenrechne, ergibt das eine annualisierte Rendite für mein Daubasses-Portfolio von… 8.1% zwischen Juni 2019 und März 2025.
Notiz an mich selbst: Ich hatte mit mehr gerechnet – aber über sechs Jahre betrachtet ist das eigentlich gar nicht so schlecht.
“Aber MP, das sind doch ’nur’ ein paar Klicks pro Monat!”
Ich höre dich das schon sagen. Und ja, ein Teil meines Gehirns stimmt dir voll zu!
Aber der andere Teil meines Gehirns, der “The One Thing” gelesen hat, weiss, dass Vereinfachung und Fokus die besten Katalysatoren für Erfolg sind.
Dasselbe Dilemma hatte ich auch, als ich mich von mehreren unternehmerischen Projekten verabschieden musste, um mich auf den Blog zu konzentrieren, den du gerade liest. Und ich habe diese Entscheidung nie bereut!
Ja, ich könnte diesen kleinen Teil meines Portfolios im “Daubasses / Value Investing”-Modus behalten… aber nein!
Wie ich aus meinem Value-Portfolio aussteige
Ich bin kein Kamikaze – also nein, ich werde nicht einfach alles auf einmal verkaufen und unnötige Verluste hinnehmen.
Mein Plan sieht so aus:
- Ich kaufe keine neuen Daubasses-Aktien mehr und stocke bestehende Positionen nicht auf, auch wenn die Daubasses es tun.
- Ich verkaufe jede einzelne Daubasses-Aktie genau dann, wenn sie es auch tun.
- Es kann mehrere Jahre dauern, bis das gesamte Portfolio aufgelöst ist, aber das ist für mich völlig in Ordnung.
Fazit
Die Schönheit der Einfachheit gilt auch für Investments. Ich habe mich entschieden, meinen Fokus auf Immobilien zu legen, statt weiter auf “Value Investing” zu setzen.
Der Hauptgrund für mich ist, dass ich mit Immobilien mehr Rendite erzielen kann (15%+ bei Mietwohnungen und noch viel mehr in der Projektentwicklung) als mit Daubasses (10%+). Natürlich bedeutet das mehr Aufwand und Zeit – aber das nehme ich gerne in Kauf.
Dennoch, wenn ich mich voll und ganz in “Value”-Investitionen stürzen wollte oder müsste, dann würde ich das bis heute immer noch über die Daubasses tun. Ihr Forum ist eine Goldgrube für jeden, der die Mühe und die Zeit investieren möchte, ebenso wie ihr Newsletter.
An der Börse freue ich mich jetzt darauf, nur noch eine einzige ETF-Position zu haben meinen Lieblings-ETF VT! :)
Zumindest habe ich es ausprobiert – und bereue nichts!
Und du? Hast du deine Investmentstrategie schon mal überdacht? Welchen Teil hast du gestrichen?