Interview mit Jesse Mecham, Gründer von YNAB

Letztes Update: April 04, 2024

Interview share post
Featured Image

Ui, ziemlich verrückt, die Zeilen, die ich gleich schreiben werde…

Ich habe Jesse Mecham, den Gründer von YNAB (aka You Need A Budget), interviewt.

Dass du meinen Blog heute liest, verdankst du unter anderem ihm! Denn 2013, als ich nach einer Möglichkeit suchte, Geld für ein Eigenheim in der Schweiz zu sparen, bin ich auf sein Produkt gestossen. Als ich in seinem YNAB-Forum diskutierte, entdeckte ich die FIRE-Bewegung (“Financial Independence, Retire Early”, auf Deutsch: “Finanzielle Unabhängigkeit, frühzeitiger Ruhestand”).

Der Rest ist Geschichte.

Ich möchte also die Gelegenheit nutzen, um Jesse einen grossen Dank auszusprechen, dass er erstens YNAB gegründet und zweitens meine Einladung zum Interview akzeptiert hat.

MP Video-Interview mit Jesse Mecham

Hier das Gespräch mit dem Gründer von YNAB :

Wichtige Anmerkung: Du kannst die Untertitel auf Deutsch aktivieren, wenn sie nicht automatisch eingeblendet werden.

Transkription des Videos

Wenn du das YNAB-Interview lieber lesen möchtest, als das Video zu schauen, dann ist hier also die Transkription meines Interviews mit Jesse.


1. Kannst du dich den Leserinnen und Lesern des Blogs vorstellen?

Ich heisse Jesse Mecham. Ich bin der Gründer von YNAB, das ich 2004 lanciert habe. Meine Frau und ich waren am Ende unseres Studiums, doch nicht… Es blieben mir noch 3 Jahre und meiner Frau 1 Jahr zu studieren und wir mussten mehr Geld verdienen.

Während also alle von Unternehmern mit ihren grossen unternehmerischen Visionen sprechen, hatte ich keine. Ich hatte gar nichts von alldem.

Wir mussten nur ein bisschen mehr Geld verdienen, um die Miete zu bezahlen und hoffen, dass wir das Studium beenden können, ohne Geld ausleihen zu müssen. Deshalb habe ich YNAB lanciert. Meine Frau und ich haben eine kleine Tabelle erstellt, die gut für uns funktioniert hat. Trotz unseres geringen Einkommens gelang es uns, ein bisschen was zu sparen.

Daher hatte ich den kühnen Gedanken, dass das auch anderen Personen helfen könnte. So ist das Projekt entstanden. Mit der Zeit hat es neue Formen angenommen. Wir haben versucht, mit der Entwicklung der Technologie Schritt zu halten.

Daher hatte ich den kühnen Gedanken, dass das auch anderen Personen helfen könnte.

Mein Vater war sein ganzes Leben lang Anwalt, er hat den Beruf ausgeübt und er hat seine Arbeit immer gemacht, weil er für seine Familie aufkommen wollte. Aber er hat auf mich nie den Eindruck gemacht, dass er seine Arbeit liebt.

Er hat immer gesagt, dass es ihm gefalle, Menschen zu helfen.

Aber man bekam das Gefühl, dass es viele Dinge auf dieser Welt gibt, die ihm nicht gefielen.

Meine Mutter war Hausfrau. Sie war immer da, um mich von der Schule abzuholen und das war eigentlich echt toll.

Ich bin mit fünf Geschwister aufgewachsen, es war ein volles Haus.

Was das Studium betrifft, so habe ich an der Brigham Young University einen Masterabschluss in Buchhaltung gemacht und ein Jahr lang als Buchhalter gearbeitet, bevor ich mich voll und ganz auf You Need A Budget konzentrierte.

Was die Familie betrifft, bin ich immer noch mit der Frau, Julie, die ich vorhin erwähnt habe, verheiratet. Wir haben 7 Kinder. Ja, es ist ein volles Haus. Und ja, meine Kinder waren alle geplant. Ich versuche, an die anderen Fragen zu denken, die die Leute meistens stellen. Ja, wir sind sehr beschäftigt, aber es ist auch sehr lebendig und amüsant.



2. Bist du eher der Typ für den Paradeplatz in Zürich oder den Jet d’eau in Genf?

Ich musste mich informieren, aber ich glaube, mir gefällt der Jet d’eau besser. Das Finanzquartier wirkt erstickend und ich weiss nicht, ob das sehr amüsant wäre.

Die Sache mit der Wasser-Fontaine sah ziemlich cool aus. Ich mag eher unauffällige Dinge und die Sachen in Zürich sind nicht so mein Ding.

3. Welches Buch hast du am häufigsten Bekannten geschenkt?

Das Buch, das ich am häufigsten Bekannten verschenkt habe, ist Healing Back Pain (Befreit von Rückenschmerzen) von Dr. John Sarno von der New York University.

In der Tat hatte ich während 7 Jahren, etwa von 25 bis 32, mit starken Schmerzen im unteren Rückenbereich zu kämpfen.

Nein, falsch. Es war mit 23, von 23 bis etwa 30. Es waren sieben Jahre. Das ist der wichtigste Teil davon.

Einfach ein Schmerz im unteren Rückenbereich. Wenn du aufwachst, schmerzts. Wenn du sitzt, schmerzts. Wenn du stehst, schmerzts. Wenn du gehst, schmerzts. Wenn du rennst, Gott behüte dich davor, schmerzts.

Das kann einen psychisch wirklich zermürben.

Es ist ein echtes Leiden. Es tut wirklich weh.

Zwei Wochen, nachdem ich es gelesen hatte, […] waren die Rückenschmerzen verschwunden.

Dr. Sarno. hatte diese Theorie vom myofaszialen Schmerzsyndrom, nach der der echte Schmerz aus einer emotionalen Reaktion entsteht. Ich las also sein Buch und zwei Wochen, nachdem ich es gelesen, mich durchgearbeitet, ein Tagebuch geführt und einen Therapeuten konsultiert hatte, damit ich meine Gefühle ausdrücken konnte, nach all diese heilsamen Aktivitäten, waren die Rückenschmerzen verschwunden. Gelegentlich tauchen sie wieder auf, aber nicht sehr oft.

Es kommt oft vor, dass mir jemand sagt: “Ich habe diesen Schmerz, der geht seit X Wochen, Monaten oder Jahren nicht weg”, und ich habe einfach einen ganzen Stapel von diesen “Befreit von Rückenschmerzen” Büchern in meinem Büchergestell. Ich kaufe sie in grossen Mengen und verschenke sie dann den Leuten.

4. Wenn du ein riesiges Plakat mitten in Salt Lake City aufstellen könntest, was würde darauf stehen?

Ich denke, dass in Salt Lake City glücklicherweise nicht Millionen von Menschen daran vorbeigehen würden, denn wenn es so wäre, würde ich wohl umziehen.

Ich denke, ich würde etwas sagen wie “Geldausgeben kann Freude bereiten, ohne Schuldgefühle oder Bedenken zu wecken”.

Geldausgeben mit Freude?

Und wenn ich es abkürzen müsste, weil es ein Plakat ist und ich grössere Buchstaben möchte, dann denke, würde ich einfach sagen “Geldausgeben mit Freude”.

Nein, ich würde ein Fragezeichen dahintersetzen.

Geldausgeben mit Freude?

Ja, irgend so etwas. Die Leute würden denken, es sei ein Weihnachtsplakat oder so etwas in der Art: So können Sie Geld ausgeben. Aber in Wirklichkeit geht es darum, wenn dir deine Ausgaben keine Freude bereiten, dann gibt es ein tieferliegendes Problem.. Und ich bin mir sicher, dass du es schaffen kannst. Wir haben das bewiesen. Das würde ich auf ein Plakat schreiben.

5. Ich kann mir vorstellen, dass du dich dank deines Nettovermögens (inklusive deiner Anteile bei YNAB) heute zur Ruhe setzen könntest. Wieso tust du das nicht?

Ja, wenn ich You Need A Budget heute verkaufen würde, könnte ich mich sicherlich zur Ruhe setzen.

Wieso ich es nicht tue?

Ich lerne noch. Es ist immer noch eine Herausforderung. Und…

Es ist eine gute Sache und sie kann etwas Gutes bewirken. Ich mache also etwas Gutes, was den Leuten hilft.

Das hilft dem Team. Es ist gut für das Team, für ihre Familien. Es ist gut für unsere Nutzer. Es ist also etwas, das ein wirkliches Ziel hat, das gut für die Welt ist und an dem ich teilnehmen kann. Check.

Ich lerne täglich neue Dinge. Check.

Das ist eine Herausforderung für mich, weil es etwas Neues ist, das sich ständig verändert. Ich frage mich, was die KI jetzt bewirken wird, was die Telefone damals bewirkten und was die Wearables bewirken werden, wenn sie allwissend sein werden, nicht allmächtig, aber allwissend und sich die Leute für alles Mögliche auf sie verlassen werden. Wie wird das die Art, wie wir Geld ausgeben, verändern? Und wie können wir sicherstellen, dass wir unser Geld immer noch bewusst ausgeben, ohne dass wir das Gefühl haben, dass es uns wie Sand durch die Finger rinnt. Wegen all dem bin ich immer noch wahnsinnig an diesem Thema interessiert.

Der einzige Grund, aus dem ich mich also zur Ruhe setzen würde, wäre, wenn sich etwas Grundlegendes in meinem Leben ändern würde, so in der Art: Hey, dafür kannst du keine Zeit aufwenden. Du musst sie dieser anderen Sache widmen.

Aber ansonsten will ich einfach weitermachen.

Es hält einen wach, verstehst du? Und wenn man sich zur Ruhe setzt, muss man sowieso noch etwas anderes haben, was man tun will. Man kann nicht einfach in Rente gehen und Golf spielen. Ich kenne ein paar Leute, die das versucht haben, und sie haben es nicht lange ausgehalten. Am Ende mussten sie doch wieder etwas anderes finden.

6. Nun, da du einen CEO hast, wie sieht ein normaler Tag für dich aus?

Ich kümmere mich um die Strategie auf höherer Ebene.

Ich beschäftige mich nicht so sehr mit Kleinigkeiten. Ich bin nicht im Management tätig und ich habe keine direkten Unterstellten. Das ist so gewollt und schön. Ich fand alle meine direkten Mitarbeiter über die Jahre hinweg toll, aber ich geniesse es wirklich, diese Verantwortung nicht mehr zu haben. So kann ich auf andere Art und Weise als Mentor fungieren und weiterhin an Projekten mitwirken.

Manchmal kümmere ich mich um die Feinheiten eines Projekts und das macht sehr viel Spass, aber ich muss mich nicht mit der Unternehmenskommunikation beschäftigen, mit den Zwischentönen der Kommunikation mit 180 Leuten. Das ist sehr schön. Das alles ist der Job von Todd (dem CEO von YNAB).

Es ist einfach schön [Teil von etwas zu sein], das viel Gutes in der Welt bewirkt.

Aber ja, ich arbeite nach wie vor jeden Tag, zu normalen Arbeitszeiten. Ich mache keine Überstunden oder so etwas in der Art. Und ich hoffe, dass auch sonst niemand aus dem YNAB Team dies tut.

Ja, ich arbeite weiterhin und habe Spass daran.

Flexibilität ist angenehm, aber sie wird überbewertet. Die Leute sagen oft: “Oh, das muss super sein. Du kannst deine eigenen Arbeitszeiten festlegen.” Aber es ist wirklich schwer, die Sorgen und Gedanken abzuschalten, die man sich über sein Geschäft macht. Die Leute meinen so: “Ah, das muss super sein. Es ist so flexibel.” Na ja, ich bin ja in Gedanken immer dort. Kann man das als super bezeichnen? Ich weiss es nicht, es ist einfach so. Weisst du, unterdessen bin ich das bestimmt gewohnt, aber lass dir von niemandem sagen: “Oh, es muss super sein, einen Job mit flexiblen Arbeitszeiten zu haben.”

Manchmal muss ich unbedingt irgendwohin gehen und dann gibt es überhaupt keine Flexibilität.

Ich finde es angenehm, etwas zu lernen, Herausforderungen anzunehmen und Teil von etwas zu sein, das Gutes bewirkt in der Welt. Das ist sehr angenehm.

Aber an die Flexibilität der Arbeitszeiten und die Romantisierung des Unternehmertums, daran glaube ich nicht wirklich.

7. Ich habe gehört, dass du gesagt hast, dass die Personen, mit denen du arbeitest, der Schlüssel zum Erfolg deiner Firma sind. Was ist DIE Frage, die du einem Kandidaten bei einem Vorstellungsgespräch stellst, um herauszufinden, ob er den Werten von YNAB entspricht?

Das ist eine berechtigte Frage.

Es ist eine Frage der Grundwerte. Die Grundwerte müssen vorhanden sein, noch vor den Kompetenzen.

Wenn du dies einmal abgehakt hast, dann nimmst du dir die Kompetenzen vor. Ich wünschte, es wäre nur eine Frage, die wir stellen müssten, aber bei der letzten Stelle, die wir vor Kurzem besetzt haben, hatten wir 900 Bewerber für die eine Position.

Wir müssen den Leuten also einiges zumuten, ich meine, ich entschuldige mich fast bei den Kandidaten für die Anforderungen, die wir an sie stellen, damit sie sich bewerben können.

Dies vorausgeschickt, handelt es sich also nicht nur um eine Frage.

Es ist eine ganze Reihe von Fragen.

Jede Frage soll der Person die Chance geben, ihre Grundwerte zu zeigen.

Und die Fragen sind ziemlich schwer zu beantworten. Weisst du, man macht sich recht schnell ein Bild.

Das funktioniert hervorragend.

Es ist also, wie gesagt, nicht eine einzige Frage, sondern es sind 20 bis 25, je nach Position, und wir haben im Laufe der Jahre festgestellt, dass diese Methode extrem effizient ist.

8. Kann KI (Künstliche Intelligenz) für YNAB nützlich sein?

Oh, ja, absolut.

Ich denke, sie wird überall sein.

Und hoffentlich auf eine Art und Weise, dass man es nicht einmal sieht, wie diese KI-Sache mit dem grossen Sprachmodell (Large Language Model), das wir gerade mit GPT sehen, es ist wirklich erstaunlich zu beobachten und zu sehen und die Iterationen sind so schnell.

Die Leute denken, dass KI so etwas Wahnsinniges ist, aber sie realisieren nicht, dass KI schon lange da war, wie der KI der dir den nächsten Beitrag auf Instagram liefert und auch extrem effizient ist.

Die KI, die bestimmt, wie sie dir Produkte verkaufen muss, ist leider auch extrem effizient.

Wir haben gesehen, dass KI seit Jahren im Hintergrund wirkt. Wenn es einen Chatbot bei You Need A Budget bräuchte, dann würden wir ihn natürlich einführen.

Aber ich glaube, dass ein grosser Teil dieser Arbeit hinter den Kulissen passiert, ohne dass man weiss, wie nützlich es ist und die ganze Magie dahinter kennt. Denn letztendlich muss der Nutzer einfach ein aussergewöhnliches Erlebnis haben, wo er sich sagt: “Das nutze ich und es ist fantastisch.”

Ich weiss es nicht einmal, aber ich fühle mich einfach gut dabei. Und ihre Ausgaben sind besser. Sie empfinden mehr Freude. Sie sind selbstbewusster, sie können all diese Dinge abhaken.

Ich denke, dass KI in diesem Bereich extrem nützlich sein wird. Wir werden sehen, wie wir all das umsetzen werden, aber es wird … Sie wird nützlich sein.

Definitiv.

9. Hast du vorgesehen, dass die Firma dich überdauert?

Ja, ich meine, die übergeordnete Strategie ist, dass man einfach ausgezeichnete Leute einstellt und wir haben sozusagen die Regel, dass man sich selbst virtuell immer ersetzen sollte. In jeder Position, sollte man sich immer sagen, dass man sich selbst ersetzen sollte. Das bewirkt zwei Dinge: Es hilft dir, die Leute, die dir unterstellt sind, zu fördern, und es hilft dir auch beim Denken.

Es ist so, als würdest du aus deiner Rolle herausgehen, anstatt nur in ihr zu arbeiten.

Du gehst aus ihr heraus und das ist sehr hilfreich.

In jedem Job sollte man also immer überlegen: Wie könnte ich mich selbst ersetzen?

Man sollte sich immer sagen, dass man sich selbst ersetzen sollte.

Dann werden sie plötzlich wie verrückt befördert, weil sie einfach anfangen, sich so zu verhalten, dass sie eine höhere Hebelwirkung haben, und das wiederholt man einfach immer wieder.

In diesem Sinne stellen wir tolle Leute ein. Die Leute fragen mich, das ist bestimmt die häufigste Frage, die man mir stellt: Wann verkaufst du? Wie sieht dein Plan in fünf Jahren aus?

Ich nehme die Dinge einfach von Tag zu Tag.

Ich möchte ein gutes Unternehmen aufbauen, das Gutes bewirkt, das nützlich ist und das von Dauer ist, oder? Es geht zum grossen Teil darum, sicherzustellen, dass du dabei bleibst und im Wesentlichen nehmen wir die Dinge von Tag zu Tag.

Ich würde niemals sagen: “Oh, ich werde niemals verkaufen”, denn man weiss nie. Du weisst nicht, was geschehen wird. Du weisst nie, welche Notwendigkeiten auftauchen werden oder was auch immer.

Aber für den Moment gefällt es mir wirklich, der Besitzer zu sein, die Firma zu kontrollieren, keinen Boss zu haben, all diese Dinge.

10. Was ist DIE Sache, die bei dir auch heute noch innere Zufriedenheit und Dopamin im Gehirn auslöst?

Die Kreativität und das Lernen, diese Überschneidung. Wenn man dann noch die Technologie einbezieht, ist man quasi gezwungen, ständig weiterzulernen, weil sich die Technologie verändern wird. Das ist also eine tolle Voraussetzung, die man bekommt und aus der man besser etwas macht. So kann ich immer noch kreativ sein, ich kann immer noch experimentieren, ich kann im kleinen Rahmen arbeiten und muss mich nicht mit Formularen und Bürokratie herumschlagen.

Ich will weiterlernen können. 2004 machte ich dasselbe, wie ich heute mache und das macht sehr viel Spass. Ich bin heute besser als 2004, das ist klar, aber es ist immer noch dasselbe. Man lernt, man gibt sein Bestes mit dem, was man hat, man macht Fehler und macht einfach weiter.

11. Welcher Herausforderung musst du dich auch heute als erfolgreicher Unternehmer noch stellen, mit der du auch schon konfrontiert warst, als du YNAB 2003 lanciert hast?

Ich glaube, man versucht immer, sich selbst zu finden, herauszufinden, wer man ist und was einen antreibt.

Und wenn man sich selbst kennt, muss man auch wissen, wie man das ausdrücken kann, wie man das in der Welt sein kann.

Und ich denke, das ist eine lebenslange Herausforderung. Ich selbst habe angefangen, zu einer Therapeutin zu gehen, ich nenne sie Therapeutin, weil sie sich selbst so nennt.

Manche würden sagen: “Oh, das ist ja eher ein Coach für Führungskräfte”, aber ich bezeichne sie gerne als Therapeutin, weil ich das Gefühl habe, dass dadurch das Stigma, das die Leute immer noch damit verbinden, ein wenig verschwindet.

Je mehr man über sich selbst erfährt, desto effizienter kann man arbeiten.

Es handelt sich also um eine Bemühung meinerseits, mehr über meine Denkweise, meine Tendenzen, meine Herkunft, meine Erziehung, alle diese Dinge, all diese Inputs zu erfahren und dann ist es, als ob die einzige Geschichte, die ich kenne, meine eigene wäre.

Je mehr du über die Art lernst, wie die eigenen Geschichten erzählt werden, desto bewusster bist du dir und, ich denke, desto effizienter wirst du.

Daher würde ich sagen, dass ich jetzt selbstbewusster bin als damals, aber die Herausforderung bleibt dieselbe: Ich muss wissen, wer ich bin und gewissermassen wie ich funktioniere.

Der andere Aspekt, von dem für mich eine Herausforderung bleibt, ist die Vergrösserung des Abstands zwischen dem Stimulus und der Reaktion. Wenn etwas passiert, bin ich dann bewusst genug, um mich nicht damit zu begnügen, zu reagieren, aber wirklich zu entscheiden und dann zu handeln?

Ich denke, wenn ich das beherrsche, dann wird es transzendent sein oder so etwas. Wir werden also sehen, wie sich das entwickelt.

Aber diese beiden Elemente, die Stimuli und der Reaktionsraum und sich ständig besser kennenzulernen und sich seiner selbst immer bewusster zu werden, hilft in allen Lebenslagen denke ich.

12. Was denkst du über die FIRE-Bewegung?

Ich denke, dass es eine ausgezeichnete Sache ist.

Ich habe ein paar Bedenken zum Thema, aber ich glaube, die werden in der Bewegung selbst schon aufgenommen. Ich lese nicht täglich darüber, aber ich denke, es ist wirklich wichtig, dass die Leute das Warum verstehen.

Was ist ihr Ziel?

Es ist essenziell, dass sie wissen, was sie machen werden, wenn sie in den Ruhestand gehen sollen. Und wenn ich den Namen ändern könnte, würde ich versuchen, “Ruhestand” wegzulassen.

Es handelt sich um etwas anderes, das mehr mit Freiheit oder der Wahl oder den Optionen, die man hat, zu tun hat.

Was kann einem daran nicht gefallen, solange man wirklich bewusst handelt und ausgeglichen bleibt.

Aber letztendlich ist es dasselbe, einfach im Schnelldurchgang.

Weisst du, du hast mit viel weniger gelebt als dem, was du verdient hast und du bist dort angekommen, wo die Leute ankommen wollen, du hast es einfach etwas schneller geschafft.

Darum, was kann einem an der FIRE-Bewegung nicht gefallen, solange man wirklich bewusst handelt und ausgeglichen bleibt. Ich denke, es ist dasselbe für das ganze Leben: Gesundheit, Beziehungen und Geld, diese drei Dinge. Ich stufe Geld nicht niedriger ein, überhaupt nicht, denn Geld spielt überall eine Rolle, aber man muss sicherstellen, dass all diese Bedürfnisse befriedigt werden, wenn man sich so fleissig bemüht.

Aber als Ganzes gefällt mir das, ich bin völlig einverstanden mit der Idee, ich denke, das hilft den Leuten, wirklich bewusst zu handeln und was könnte einem daran nicht gefallen?

13. Ich glaube, dass wir (Anhänger der FIRE-Bewegung) verkappte und ängstliche Unternehmer sind. Was denkst du darüber?

Vielleicht gehst du etwas auf Risiko, ein bisschen wie ich … das geht mir auch so.

Ich habe eine gewisse Zeit gewartet, bevor ich beschlossen habe, dass ich bereit bin.

YNAB brachte mir doppelt so viel ein wie meine Arbeit, bevor ich beschlossen habe, abzuspringen.

Ich verdiente, ich glaube, 45'000 Dollar bei meiner Arbeit und YNAB brachte 90'000 oder so in dem Jahr ein.

Trotzdem war ich immer noch beunruhigt.

Daher wäre für mich: “Oh, ich kann es nicht glauben, dass du das so oder so machst”, zu sagen, völlig scheinheilig. Du musst das Risiko definieren.

Interessant ist, dass ich von einem Mann in meiner Kirche eine Art Beratung zu diesem Thema bekam. Er stellte mir drei Fragen, die ich wahnsinnig lehrreich fand, als ich mich fragte, ob ich abspringen sollte. Soll ich meinen sicheren Job (was ja gar nicht stimmt) aufgeben, soll ich das aufgeben und das hier versuchen? Und er sagte:

  1. Hast du Schulden? Und ich sagte: Nein. Das sagte für ihn viel aus, denn das bedeutete, dass ich nicht über meine finanziellen Möglichkeiten lebte. Es bedeutete, dass ich nicht zu verschwenderisch war und einen gewissen Spielraum hatte.
  2. Dann sagte er: Wie alt sind deine Kinder? Was eine andere Form des Wortes “Schulden” ist, wie wenn man sagen würde, hast du noch andere Verpflichtungen, an die du denken musst? Und ich sagte, sie sind zwei und null. Also sagte er, okay.
  3. Und die dritte Frage war: Wäre deine Frau mit dabei? Also, ob meine Frau und ich einer Meinung sind? Das waren hervorragende Ratschläge.

Das hat mir geholfen, zu verstehen, dass das Schlimmste, was passieren konnte, wieder einen Job suchen zu müssen, war.

Wenn es nicht klappt, suchst du dir einfach einen anderen Job.

Als er es so darstellte, dachte ich: Oh ja, es gibt nicht viel zu verlieren.

Die Idee eines sicheren Jobs ist interessant.

In Wahrheit gibts das nicht wirklich. Das Jahr 2020 hat uns das sicherlich ein wenig gezeigt.

In diesem Sinn denke ich, dass die Leute die Sicherheit, die sie haben, ein bisschen überbewerten. Und wenn sie es vielleicht passender ausdrücken würden, würden sie vielleicht merken, dass es doch nicht so riskant ist.



14. Wenn du jeweils eine wichtige Entscheidung (die dein Gehirn nicht selbst lösen konnte) treffen musstest, wie sah dein Prozess dafür aus?

Ich rede mit meiner Frau, Julie.

Wenn es sich um eine wichtige Entscheidung handelt, braucht sie nicht viel Kontext, denn eine ihrer Gaben ist es, die Sache auf den Punkt zu bringen, also das Wesentliche zu erfassen, was ungemein hilfreich ist.

Und dann schreibe ich. Ich schreibe einfach meine Gedanken von Hand nieder und lasse das alles wie einen Bewusstseinsstrom ablaufen, ich lasse es einfach raus. Das Schreiben hilft auch.

Wie ich gesagt habe, ist Julie eine Inspirationsquelle.

Dank dieser zwei Elemente habe ich das Gefühl, dass ich im Allgemeinen eine gute Lösung finden kann.

Ich bin von anderen Personen umgeben, die eine Expertise in bestimmten Bereichen haben und es ist klar, dass man sich so stark wie möglich von der Erfahrung der anderen inspirieren lässt.

Aber das Schreiben hilft mir, dessen bewusst zu werden, was ich denke. Und das finde ich sehr nützlich.

15. Wer war dein Mentor in den Jahren deines Aufstiegs, von 20 bis 30? Und weshalb?

Einer, den ich offiziell hatte, hiess Dwayne.

Und ich hatte mich vor etwa 10 Jahren einer CEO-Gruppe angeschlossen.

Ich war damals so Anfang dreissig. Und ich hatte das Gefühl, dass ich nicht wusste, wie man Geschäfte macht, nur die üblichen Basics.

So bin ich dieser Gruppe beigetreten, die sich Vistage nannte.

Es handelt sich um ein CEO-Netzwerk und man schliesst sich dann seiner eigenen kleinen lokalen Gruppe an. Und so hatte ich einfach 12 oder 14 andere CEOs um mich.

Ich konnte ihnen Fragen stellen und feststellen, dass sie das Problem, das ich gerade hatte, auch schon gehabt hatten und wussten, wie man damit umgehen kann oder sie konnten mir eine Geschichte aus einer bestimmten Zeit erzählen.

Dann haben sich Dwayne und ich ziemlich häufig zu zweit getroffen. Wow, seit 10 Jahren. Er hat mir viel geholfen. Er hat einfach schon viel erlebt. Er stellt die richtigen Fragen und er war super. Das hat mir wirklich geholfen, als Firmenchef zu wachsen.

Und ja, ich habe wirklich einen grossen Nutzen daraus geschöpft.

16. Stelle dir vor, meine 10- bis 15-jährige Tochter wäre neben mir und würde dich keck fragen: “Hey Jesse, schön Sie kennenzulernen! Ich würde gerne investieren, damit sich mein Geld vermehrt, aber… ehrlich gesagt… das ist mir zu langweilig! Welche Strategie würdest du mir für die nächsten 20 bis 40 Jahre empfehlen?”"*

Ich investiere wirklich auf die langweiligste Art, die es gibt.

Ich bin so passiv und diversifiziert wie möglich.

Ich verfolge also die Strategie von Jim Collins, das ist ein guter Freund von mir, den ich gut kenne und sein Buch “The Simple Path to Wealth” erklärt, wie man es macht und dann vergisst man es wirklich und lässt die Dinge einfach laufen.

Manchmal würde ich auch andere Anlagevehikel testen. Das ist, wie wenn du Geld aus dem Fenster wirfst und es dir absolut nichts ausmacht, dieses Geld zu verlieren.

Ich bin so passiv und diversifiziert wie möglich.

Also ich habe ein bisschen dies und jenes gemacht, aber die allermeisten Sachen sind einfach nur super langweilig.

So weit, so gut.

Ich würde also dasselbe raten.

Der Aufwand, den man betreiben muss, um gute Ergebnisse bei Investitionen zu erzielen, ist einfach sehr hoch.

17. Wie sieht dein Anlageportfolio heute aus?

Ich habe vor einigen Jahren Mietimmobilien gekauft, und die haben sich sehr gut bewährt. Ich habe sie vor etwa 10 Jahren gekauft. Und so haben wir ein paar Mietobjekte, die ich von jemandem verwalten lasse. Die sind sehr, sehr passiv.

Ich zähle YNAB nicht zu meinem Nettovermögen, ich tue einfach so, als wäre es nicht da. Ich verhalte mich dementsprechend.

Ich investiere in den 401k (Bemerkung MP: ähnlich wie unsere zweite Säule in der Schweiz), solche Dinge.

Unser 401k bei YNAB ist phänomenal und wir bezahlen extra, um die tiefstmöglichen Gebühren zu haben. Und so kannst du einen Roth 401k maximieren und so anstatt auf die Obergrenze von 6000 oder so etwas in den USA beschränkt zu sein, kannst du, meine Güte, 19'500 oder so etwas einzahlen. Ich meine, es gibt also einige gute Mechanismen, die wir haben. Wir nutzen also den Roth. Uns gefällt der Hintertürchen-Deal, von der die Leute sprechen.

Und dann noch ein ganz einfacher Index, entweder eine Mischung aus Anleihen und Aktien, aber eine Art Gesamtaktien- und Gesamtanleihenindex.

Ich bin ziemlich konservativ.

Ich würde sagen, dass meine Firma so riskant ist, dass meine anderen Investitionen sicher sein sollen. Ihr Ziel ist es nicht, so sehr zu wachsen, dass sie mich auf den Mond bringen.

Das sollte theoretisch meine Firma tun.

Meine Investitionen sind also so, wie man sie bei jemandem mit etwa 65 Jahren sehen könnte. So sind sie diversifiziert.

Sie sollen einfach nur sicher und geschützt sein. Ich habe auch schon aggressiver investiert und dann gemerkt, dass mich das gestresst hat.

Also habe ich mein Risikoprofil reduziert und mir gesagt: “Okay, mein Risikoprofil basiert im Wesentlichen auf einer einzigen Aktie (aka YNAB), also muss alles andere ziemlich sicher sein.” So ist es also aufgeteilt bei uns.

Sehr, sehr langweilig :)

Jetzt kommt der Teil des Jesse Mecham Interviews mit den schnellen Fragen!

18. Arizona oder Utah?

Oh, Utah, wegen der vier Jahreszeiten.

19. Börse oder Immobilien?

Börse. Definitiv, das ist noch einfacher zu beantworten.

20. Rucksackreisen oder Luxus-Ferienanlagen?

Mit den Kindern, Luxus-Ferienanlagen. Mit meiner Frau oder alleine, Rucksackreisen.

21. Was war die beste finanzielle Entscheidung, die du je getroffen hast?

Meine Frau zu heiraten. Ja, das war die beste Entscheidung.

22. Was war die schlechteste finanzielle Entscheidung, die du je getroffen hast?

Ich habe Anfang 2007 miserabel rekrutiert, als es wirklich darauf ankam.

Dies hat mich 80'000 Dollar gekostet. Und wir mussten die Software, die sie entwickelt hatten, wegwerfen und neu anfangen. Das hat uns also Zeit und Geld gekostet.

Das war brutal. Brutal. Diese 80'000 sind jetzt noch viel. Aber im Jahr 2007 war es einfach brutal viel.

Also hat das wehgetan. Das hat wirklich wehgetan.

Also ja, und ich habe ihn einfach nicht verwaltet. Ich hatte alle möglichen Bauchgefühle, wie, oh, das fühlt sich nicht richtig an. Und ich habe das einfach ignoriert. Ja, zu meiner grossen Schande.

23. Kommst du bald mal in die Schweiz, damit wir zusammen ein Fondue essen?

Ich sollte unbedingt.

Ich spreche Deutsch, also würde ich auf der deutschen Seite relativ gut klarkommen, oder?

Das Deutsch dort ist zwar anders, als ich es gelernt habe, aber ich denke, das würde schon passen. Daher ja, wir sollten da hingehen.

Wir waren in Österreich. Das war im Jahr 2020. Es liegt dann zwar ein bisschen alles an mir, aber ja, eines unserer Hobbys ist es, mit den Kindern zu reisen.

Einmal pro Jahr versuchen wir, etwas ziemlich Cooles zu machen. Wir waren zum Beispiel Anfang Jahr in London. Das war einfach genial. Ich war noch nie dort und Julie auch nicht. Die Kinder natürlich auch nicht.

Deshalb ja, wir sollten das auf unsere Liste setzen.

Und ein Fondue klingt fantastisch.

24. Welches Restaurant in Utah kannst du besonders empfehlen?

Also, es ist kein schickes Restaurant, aber mein Onkel ist der Besitzer eines Lokals.

Ich bin da ein bisschen voreingenommen, aber er besitzt ein Restaurant in einer Stadt, Provo, in Utah, südlich von Salt Lake, das Back Door Burger heisst.

Und er macht ganz spezielle Burger. Zum Beispiel hat er einen mit Erdnussbutter und Jelly auf dem Burger, das schmeckt gut. Die sind wirklich gut. Die Leute sagen: “Oh, das ist ja eklig.” Aber sie sind einfach sehr einzigartig, sehr kreativ.

Das Restaurant des Onkels von Jesse Mecham, in Provo, Utah

Das Restaurant des Onkels von Jesse Mecham, in Provo, Utah

Es ist ein kleines, nettes Lokal. Ich empfehle es dir, wenn du einen Burger probieren möchtest.

Wenn du ein superschickes oder ziemlich schickes Lokal möchtest, dann empfehle ich dir ein Restaurant, das Tiburon heisst. Das ist ein Ort mit einem schönen, weissen Gedeck, wo wir ein-, zweimal pro Jahr hingehen. Aber ich nehme die Kinder nicht mit. Das wäre einfach nur Verschwendung.


Meine Überlegungen zum YNAB Interview mit Jesse Mecham

Wie finde ich eine Geschäftsidee, um zu starten?

Jesse Mecham ist ein perfektes Beispiel für das Konzept von “scratch your own itch” (auf Deutsch heisst das wörtlich übersetzt “Kratze deinen eigenen Juckreiz” wörtlich übersetzt).

YNAB war ursprünglich nur eine Excel-Tabelle. Jesse und Julie (seine Frau) hatten es erarbeitet, um mehr Geld sparen zu können.

Als er aber mit Leuten um ihn herum darüber gesprochen hat, ist ihm bewusst geworden, dass sie auch anderen nützlich sein könnte.

Und so ist You Need A Budget, kurz YNAB entstanden.

Wenn du also auch eine Idee für ein kleines Projekt oder ein Side-Business suchst, dann suche nicht DIE perfekte Idee, sondern beobachte einfach, welches Problem du kürzlich hattest und wie du es gelöst hast. Schau, ob du daraus ein Produkt oder eine Dienstleistung machen kannst, die du an andere Menschen vermarkten kannst.

Wenn ich mir das so überlege, ist es auch genau das, was ich mit meinem Blog, dem Buch und von mir erstellten Programmen gemacht habe.

Ich habe selbst Herausforderungen und Probleme durchlebt und ich habe Lösungen gefunden. Diese habe ich dokumentiert und mit der Welt (oder mit der Schweiz, aber das ist ja auch schon etwas :D) geteilt.

Bewusst leben

Es ist klar, dass ich YNAB jeder anderen Budget-App vorziehe, und dieses Interview hat mich daran erinnert, warum.

Es ist dieser intrinsische Wert von YNAB, dass du deine Finanzen bewusst verwaltest.

Das passt so gut zum Dasein als Mustachian, weil du dein Leben aus allen Blickwinkeln analysierst und mit jedem davon bewusst umgehst.

Wenn du diesen Weg einschlägst, dann hast du nicht wirklich eine andere Wahl als auf allen Ebenen erfüllt zu sein und es gibt schlimmere Lebenswege!

Verbindung zu zwei Büchern zum Thema Unternehmertum

Als ich Jesse Mecham zugehört habe, wie er seine Abenteuer als Unternehmer erzählte, sind mir zwei interessante Bücher in den Sinn gekommen, die ich mit euch teilen möchte:

“Buy Back Your Time” von Dan Martell >
Der Autor (ein Serial Entrepreneur) erklärt, wie du auch dann noch das tun kannst, was du liebst, wenn dein Geschäft wächst (und es viele Aufgaben gibt, die du zusätzlich zu deiner eigentlichen Geschäftsidee erledigen musst, wie Admin, E-Mails, Termine, die Verwaltung deiner Website usw.). Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es regelmässig in meinem Umfeld von Unternehmern.

Das Buch 'Buy Back Your Time' von Dan Martell

Das Buch 'Buy Back Your Time' von Dan Martell

“Company of One” von Paul Jarvis >
Paul hatte die Chance, für grosse Unternehmen zu arbeiten und ihnen Designdienstleistungen anzubieten. Er war so gut, dass ihm alle sagten, er solle eine Agentur gründen und Leute einstellen, um noch mehr Kunden zu bedienen. Nur war das nicht das, was er für sein Leben und seine Zukunft wollte.

Das Buch 'Company of One' von Paul Jarvis

Das Buch 'Company of One' von Paul Jarvis

Wie er auf seinem Buchumschlag erklärt: “Was, wenn der wahre Schlüssel zu einer reicheren, erfüllteren Karriere nicht darin bestünde, ein neues Start-up zu gründen und zu entwickeln, sondern darin, für sich selbst zu arbeiten, seine Arbeitszeit selbst zu bestimmen und ein (hochprofitabler), nachhaltiger Einzelunternehmer zu werden? Und wenn die beste und klügste Lösung darin bestünde, einfach klein zu bleiben? Dieses Buch erklärt, wie man genau das tun kann.”

Randnotiz, die nichts damit zu tun hat: Paul Jarvis hat sich entschieden, von Vancouver (zu voll, aber megacool!) in die kleine Stadt Tofino zu ziehen. Ich träume davon, dorthin zu gehen… Tofino steht auf meiner Top 10 oder sogar 5 ;)

Tofino, British Columbia (Bildnachweis: pexels.com)

Tofino, British Columbia (Bildnachweis: pexels.com)

Jeder sollte regelmässig zu einem Psychologen gehen

Ich kann die Überlegungen von Jesse Mecham in Bezug auf Psychologen nur unterstreichen.

Wie bei der physischen Gesundheit, wenn deine psychische Gesundheit nicht in Ordnung ist, dann nützen dir das ganze Geld der Welt und FIRE zu sein nichts …

Nachdem ich vor vielen Jahren mit einem kleinen Problem umgehen musste, habe ich die Psychologen komplett entstigmatisiert.

Letztendlich ist es nichts anderes als Selbstbeobachtung mit Spiegeleffekt (über die Person dir gegenüber).

Es ist unglaublich wichtig, sich selbst zu kennen. Für die Karriere, für das Privatleben, für die Finanzen, für alles!

Was mich zum nächsten Punkt bringt.

Coaching, um die Version deiner selbst stetig zu verbessern

Da Jesse davon gesprochen hat, auch ich nehme seit mittlerweile mehr als einem Jahr die Dienste eines Coaches in Anspruch.

Ein “echter”, zertifizierter und professioneller Coach, kein Instagrammer oder Internetblogger (haha!).

Die Fortschritte, die ich in meinem Alltag sehe, sind unglaublich, da die Psychologie beim Menschen bereichsübergreifend ist.

Ja, es kostet pro Stunde relativ viel, aber ich betrachte das als Investition in mich selbst, um die beste Version meiner selbst zu werden.

Was mich zur Fortsetzung bringt :)

Nie aufhören zu lernen

Ich bin einverstanden mit Jesse’s Philosophie, niemals aufzuhören, zu lernen, dass dies etwas ist, was den Menschen nährt und ihm hilft, Erfüllung im Leben zu finden.

Seit mehr als einem Jahrzehnt, etwa seit ich begonnen haben, meine Finanzen bewusst in die Hand zu nehmen, verfolge ich dieses Prinzip.

Es liegt immer ein angefangenes Buch auf meinem Nachttischchen.

Es ist verrückt, was ich alles gelernt habe, aber vor allem, wie es mir in meinem Job geholfen hat, meinen Lohn zu erhöhen. Dadurch, dass ich über verschiedene Themen gelesen habe, konnte ich verschiedene Methoden mit meinem Job verbinden, und es fühlt sich an, als würde deine Karriere richtig geboostet!

Denn du musst dir sagen, dass nach meiner persönlichen Schätzung, die darauf begründet, was ich in meinem Umfeld sehe, etwa 2-3 % der Bevölkerung Sachbücher (d. h. Bücher zur persönlichen Entwicklung, Bücher wie man ein Geschäft aufbaut, usw.) liest.

Ich kann dir also sagen, dass du damit in einer Firma schnell aus der Masse herausstichst!

UND es ist unglaublich wenig aufwendig! Vor allem im Vergleich zu einem MBA oder anderen berufsbegleitenden Studien und dabei auch noch oft qualitativ besser:)

Wissen, WARUM du FIRE werden willst

Es war mir eine Ehre, Jesse Mecham, den Gründer von YNAB zu interviewen. Besonders unter den Nägeln gebrannt hat mir die Frage, warum er sich nicht zur Ruhe setzt.

Aber um was stattdessen zu tun?

Es ist genau die gleiche Fragestellung wie bei jemandem, der FIRE werden will.

Man muss wissen, WARUM!

Wenn du das nicht tust, kannst du schnell die Motivation verlieren und vor allem an dem Tag, an dem du kein Ziel mehr in deinem Leben hast, in eine Depression verfallen. Klar, Cocktails am Strand zu schlürfen ist cool, aber ich persönlich würde mich nach zwei Stunden zu Tode langweilen! Okay, nach zwei Tagen vielleicht ^^



Ich will (seit jeher) Unternehmer werden, aber ich habe Angst davor!

Das Jesse Mecham Interview, hat mir noch mehr bewusst gemacht, wie sehr ich schon seit jeher Vollzeitunternehmer werden wollte …

Ich merke das in den letzten Monaten mehr und mehr …

Daher gehört das zu 200 % zu meinem WARUM.

Es hat mir geholfen, ihm zuzuhören, wie er über seine eigene Herausforderung sprach, darüber, dass er gewartet hat, bis er mit YNAB einen Umsatz machte, der doppelt so hoch wie sein Lohn war, bis er sich ins kalte Wasser stürzte.

Mir gefiel sein differenzierter Ansatz, dass es nicht nur einen einzigen Weg gibt, um herauszufinden, wann man starten sollte. Dass es letztlich wie bei Investitionen verschiedene Risikoprofile von Unternehmern gibt.

Ich habe kürzlich auch mit meinem Coach über dieses Thema gesprochen.

Und wie ich es in meinem Investitionsprogramm erkläre, kann man sich auf das Gefühl, dass man ruhig schlafen kann, verlassen, um zu wissen, ob man bereit ist …

Beim Investieren bin ich sehr risikoresistent, fast zu 100 %. Aber als Unternehmer bin ich ein richtiger Angsthase. Aber vielleicht werde ich in den nächsten Monaten oder Jahren lernen, mit diesem Risiko umzugehen und werde den Job an den Nagel hängen, noch bevor ich ganz FIRE bin … wer weiss!


Und du, was nimmst du aus diesem Interview mit?

Das Buch 'Frei mit 40 in der Schweiz' von Marc Pittet
4.57 (210)

Holen das Buch

Alles aus dem Blog, strukturiert in einem einzigen Leitfaden.

Entfessle deine Träume >

Wie üblich schreibe und rezensiere ich nur Dinge, die ich in meinem persönlichen Alltag verwende oder denen ich vertraue.

Danke fürs Lesen!