Als ich diesen Blog startete, stellte ich mir einige Fragen: Soll ich zum Schutz meiner Privatsphäre einen Spitznamen verwenden? Welche Zahlen soll ich bekannt geben? Welche nicht? Und warum?
Ich nahm an, das ist, was jeder Blogger-Rookie tut, der seinem Blog einen guten Start geben will.
Wer will schon einen neuen Blog von Grund auf erstellen müssen, weil ihm bewusst wird, dass er zu viele Informationen preisgegeben hat und nicht mehr inspiriert ist, weil seine Privatsphärenseifenblase, in der ihn niemand beurteilt, zerplatzt ist…
Nachdem ich nun seit über zwei Jahren blogge, weiss ich immer noch nicht, ob es eine kluge Entscheidung war, zu enthüllen, welches Auto wir besitzen oder wo wir unser Bankkonto haben oder neulich unsere Saläre offenzulegen.
Andererseits liebe ich Blogs, in denen alle knackigen Zahlen offengelegt werden, und noch mehr, wenn eine wirkliche Person hinter der Geschichte steht, so dass ich mich mit ihrer Situation identifizieren kann.
In Bezug auf alles, was ich nicht weiss oder über das ich mehr erfahren möchte, befolge ich meine Regel: “Frag jemanden, der in derselben Situation ist und mehr weiss als du”.
Deshalb starte ich diese neue Blogreihe namens “Zeig mir deine Zahlen!”, in der wir über die Privatsphäre beim Bloggen diskutieren werden.
Du fragst dich, warum ich es so genannt habe und nicht zum Beispiel “Blogging-Privatsphäre: Was sollte ich offenlegen und was nicht?”
Das ist eine gute Frage!
Der erste Grund ist, dass ich ein unverbesserlicher (Geld-) Voyeur bin – so wie ihr.
Zweitens wollte ich es auch für die Interviewten zu einem Lernziel machen, damit sie – ohne tiefes theoretisches Nachdenken – frei heraus sagen, welche ihre öffentlichen Zahlen sind und welche nicht, und dann über die Gründe nachdenken, warum man einige Ziffern eher offenlegen kann als andere.
Wir können uns glücklich schätzen, für unser erstes Interview in der Reihe einen der berühmtesten persönlichen Blogger zu Gast zuhaben. Seid bereit.
Und bis dahin – geniesst den schönen Sommer!