Im letzten Blogpost dieser Serie habe ich erläutert, wie wir unser Geld mit Ausgaben, die wir 50/50 teilten, gemanagt haben, wie ein Fondue “moitié-moitié”.
Wir spulen ein paar Jahre des gemeinsamen Haushalts vor. Ich bekam endlich meinen ersten Job mit dem dazugehörigen Salär.
Die Anfänge unseres gemeinsamen finanziellen Lebens mit anteiligen Ausgaben
Zu der Zeit verdiente ich mehr als meine bessere Hälfte. Wir waren frisch verheiratet und gaben aus, ohne wirklich zu zählen.
Da wir unsere Ausgaben immer noch 50/50 teilten, hatte Mrs. MP viel weniger “Freiheits-“Geld (eine Budgetkategorie, die von Jessie von YNAB inspiriert wurde, mir der jede/r tut, was er oder sie will) als ich.
Wir haben das Thema angesprochen, um über eine gemeinsame Vision zu entscheiden. Glücklicherweise haben wir die Ehe immer als ein Bündnis gesehen, in dem Gerechtigkeit für eine langfristige Beziehung von grosser Bedeutung ist.
Also beschlossen wir, unser Budget so zu verwalten, dass alle Ausgaben anteilig auf unser Gehalt verteilt werden, damit sich keine/r von uns wegen seiner oder ihrer Ersparnisse grämen muss.
Konkret bedeutete das, bei einem Gehalt von CHF 6'000 für mich und CHF 4'000 für Frau MP (insgesamt CHF 10'000) würde ich 60% aller eingehenden Rechnungen bezahlen und Frau MP die verbleibenden 40%.
In unserer Beziehung bin ich der eher Sparsame und Mrs. MP ist die “gemässigte” Geniesserin (bei weitem keine zwanghafte Verschwenderin, zum Glück!)
Bevor wir YNAB nutzten, hatte Mrs. MP nie ein Budget. Oder besser gesagt, sie kannte ihre monatlichen Ausgaben und ging regelmässig in ihr E-Banking, um zu sehen, wie viel sie noch übrig hatte und ob sie dies oder das kaufen würde.
Bei diesem Prozess gab es zwei Hauptprobleme:
- Ausgaben waren in ihrem Online-Banking-System nicht sofort sichtbar (besonders vor einigen Jahren)
- Es war wenig Raum für unerwartete Ausgaben - insbesondere bei unseren niedrigen Gehältern zu Beginn unserer jeweiligen Karriere
Als Resultat daraus fand sich Mrs. MP am Ende des Monats regelmässig dabei wieder, Berechnungen auf der Rückseite des Umschlags anzustellen, um zu verstehen, warum sie überzogen hatte. Zuerst war da der Unglaube mit einem “Aber wie ist es möglich, dass ich immer noch in finanziellen Schwierigkeiten bin…”.
Dann die unerwartete Quittung finden mit einem “Ach ja, ich habe vergessen, den letzten Nachtclub-Besuch einzurechnen…”, und das Rot auf dem Konto wurde plötzlich erklärbar.
Dem folgte dann das “Verdammt, ich arbeite wie verrückt und kann mir nichts gönnen” sowie die Finanzprognosen, im folgenden Monat wieder flüssig zu werden.
Das Problem war, dass Geldmanagement nur von Monat zu Monat stattfand, so dass diese “Überraschungen” ein oder zwei Quartale später wieder passierten.
Da ich selbst eher natürlich frugal veranlagt bin (wahrscheinlich wegen meiner Erziehung, was ich in einer speziellen Serie) beschreibe, half ich Frau MP, indem ich ihr Geld lieh.
Es war ein wohlwollendes Gefühl, aber es löste das Problem nur vorübergehend. Weil es am Ende nur Schulden hinzufügte.
Manchmal kam es zu “Meine Güte, ich weiss nicht, wie ich es dir zurückzahlen soll, ich bin schon so in den roten Zahlen…”
Neben ihrem Selbstwertgefühl wirkte es sich auch auf unsere Beziehung aus.
Trotz dieser Höhen und Tiefen haben wir es immer geschafft, uns ohne grössere Schulden oder finanzielle Probleme über Wasser zu halten (es ging immer um ein paar hundert CHF).
Gemeinsames Konto
In Bezug auf Bankkonten haben wir zu einem gemeinsamen Konto gewechselt, als wir den Umstieg auf anteilig vorgenommen haben. Wir nutzten die Gelegenheit auch, um unsere Banggebühren zu senken, indem wir die Bank wechselten.
Jeder von uns überwies seinen Anteil auf das Gemeinschaftskonto, wenn wir unser Gehalt erhielten. Das ermöglichte uns, das notwendige Geld für die Haushaltsausgaben als Priorität vorzusehen.
Gleichzeitig hatten wir noch unsere persönlichen Konten. Das gab uns eine gewisse Freiheit (zumindest die Illusion davon). Es führte aber auch zu einigen Situationen, die nicht einfach zu bewältigen waren, da wir auf allen Ebenen ein zu 100% gemeinsames Leben führten, ausser finanziell.
Ein Beispiel: “Meine Güte, wir haben diese gemeinsamen Ausgaben nicht geplant…wir müssen Geld auf das gemeinsame Konto überweisen…Autsch, du bist in diesem Monat in den roten Zahlen? Keine Sorge, wir sind hier, um uns gegenseitig zu helfen. Ich leihe dir etwas Geld. Du kannst es mir später zurückzahlen. Aber du hast auch andere unerwartete persönliche Ausgaben? Naja, okay, das ist in Ordnung, ich werde warten.”
This was followed by some hassling discussions “But how do you manage your budget?” Dem folgten einige stressige Diskussionen. “Aber wie verwaltest du dein Budget?”
Then we found solutions. And compromises. The apprenticeship of money in a couple in summary :) Dann fanden wir Lösungen. Und Kompromisse. Die Lehre in Gelddingen bei einem Paar in Kurzfassung :)
Ein weiteres Beispiel: Filmabende. Da ich näher an meinem Budget bin (ja, ja, gierig, wenn man so will ^^), war es ziemlich regelmässig, dass wir kleine Herausforderungen hatten wie “Komm schon, lass uns danach in ein Restaurant gehen, wäre das nicht cool?”
Da ich das Geld potenziell hatte, war es schwieriger, Nein zu sagen, im Vergleich zu früher, als ich es nicht hatte.
Das zeigt dir die Grenze des Systems auf anteiliger Basis, wo du zwar deine Freiheit behältst, aber es nicht zu einer gemeinsamen Vision auf finanzieller Ebene bei dem Paar führt.
Nächster Schritt
Nachdem wir diesen Meilenstein “anteilig” und “gemeinsames Konto” hinter uns gebracht hatten, gingen wir zu einem echten Budget über. Mit dem berühmten YNAB-Tool. Es brachte uns viel Transparenz, um zu verstehen, woher unsere Schwierigkeiten am Ende eines jeden Monats stammten, und auch, um unerwartete Ausgaben besser zu planen. Ich werde das alles in der nächsten Folge dieser Serie erläutern.
Wenn du dich jetzt gerade in einer dieser Phasen befindest oder diese bereits durchlaufen hast, würde ich mich über dein Feedback freuen. Und wenn du noch weiter fortgeschritten bist als das MP-Paar, zögere nicht, uns deine Tipps und Tricks zu verraten!