“Hm, was mache ich mit den Gewinnen in meinen Firmen, wenn ich das Geld nicht brauche?!”
Diese Frage habe ich mir vor ein paar Jahren gestellt…
Zu Beginn meiner FIRE- Reise hatte ich lediglich ein Gehalt. Darauf habe ich Steuern gezahlt und den Rest meiner Ersparnisse investiert. Einfach.
Dann, mit meinen Immobilienkäufen über eine Firma, begann ich, zusätzliche Einnahmen (Mieten) zu haben, die auf einem Bankkonto schlummerten.
Dasselbe mit meiner Firma für den Blog.
Was tun mit den Gewinnen meiner Firma?
Ich habe mich gefragt, ob ich mir ein Gehalt oder Dividenden auszahlen lassen sollte.
Aber im Grunde würde ich auf diese Gewinne so oder so Steuern zahlen…
Doch ich brauche diese Einnahmen aktuell nicht, solange ich mich in der Ansparphase meiner Reise zur finanziellen Unabhängigkeit befinde.
Warum also nicht diese Ersparnisse auf den jeweiligen Firmenkonten lassen, sie aber für mich arbeiten lassen, damit sie “Babys machen” (und gleichzeitig die Inflation bekämpfen, damit sie mit der Zeit nicht an Wert verlieren)?
Nach gründlicher Prüfung stellte ich fest, dass Kapitalgewinne (also Wertsteigerungen von ETFs oder Aktien über mehrere Jahre) solange sie nicht realisiert werden, sprich, solange ich nichts verkaufe, als juristische Person nicht auf diese potenzielle Wertsteigerung besteuert werden.
Und so stellte sich schnell die nächste Frage…
Welche ist die beste Trading-Plattform für ein Unternehmen?
Genauso wie bei meiner Analyse der besten Online-Broker für das Investieren meiner privaten Ersparnisse, habe ich auch die verfügbaren Trading-Plattformen für Unternehmen (juristische Personen) verglichen.
Ich ging also wieder von der gleichen Liste von Brokern aus, nämlich:
Anschliessend habe ich überprüft, welche dieser Anbieter eine Online-Trading-Plattform speziell für Unternehmen bereitstellen.
Trading-Plattform | Firmenkonto? | Mindestanlagebetrag |
---|---|---|
Interactive Brokers | ✅ | CHF 1 |
DEGIRO | ❌ | n/a |
Saxo | ✅ | CHF 250'000 |
Cornèrtrader | ❌ | n/a |
Charles Schwab | ✅ | USD 250'000 |
Swissquote | ✅ | EUR 500'000 |
Da ich eindeutig kein Mindestanlagevermögen von CHF 250'000 habe, um mit meinem Unternehmen an der Börse zu investieren, UND da Interactive Brokers die wettbewerbsfähigsten Gebühren bietet, war meine Wahl schnell getroffen!
Denn ja, Interactive Brokers bietet die gleichen günstigen Handelsbedingungen für juristische Personen wie für private Anleger!
Interactive Brokers ist daher die beste Trading-Plattform für ein Schweizer Unternehmen, das seine Gewinne an der Börse investieren und wachsen lassen möchte.
Zur Info: Nachfolgend findest du alle Kontoarten, die du bei Interactive Brokers eröffnen kannst:
Falls du ihn noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir meinen kostenlosen, vollständigen Interactive-Brokers-Leitfaden für Anfänger in der Schweiz (kostenlos).
Wie eröffnet man ein Interactive-Brokers-Konto für Unternehmen?
Ich hatte einen Hindernislauf erwartet, um als juristische Person ein Geschäftskonto bei Interactive Brokers zu eröffnen. Doch dem war überhaupt nicht so. Du füllst die gleichen Informationen aus wie bei einem privaten Konto, mit dem einzigen Unterschied, dass du zusätzlich die Daten deiner Firma angibst.
Hier sind die wichtigsten Informationen, die du benötigst, um dein Geschäftskonto auf der Interactive Brokers-Website zu erstellen:
Wie investiere ich an der Börse mit IBKR für mein Schweizer Unternehmen?
Ich persönlich investiere die Gewinne meines Unternehmens genauso wie ich meine privaten Ersparnisse anlege: All unsere Schweizer Franken gehen in den ETF VT!
Warum? Weil ich meine Investitionen länger als 8–10 Jahre halten möchte. Das ist die beste, breit diversifizierte Möglichkeit, eine anständige Rendite zu erzielen, ohne viel Zeit investieren zu müssen. Nein danke zu strukturierten Produkten oder anderen CFDs, die ich nicht verstehe (ebenso wenig wie die Leute, die sie verkaufen…).
Genauso wie bei einem privaten IBKR-Konto hast du bei einem Firmenkonto Zugang zu den gleichen Plattformen. Unten siehst du einen Screenshot meiner mobilen IBKR-App für mein Unternehmenskonto:
Fazit
Sobald du mit deinem Schweizer Unternehmen Gewinne erzielst, stellt sich die Frage, was du damit machen sollst… Als Unternehmer, der sein Vermögen langfristig aufbaut, ist es interessanter, diese Gewinne zu vermehren, indem du sie direkt von deiner Firma aus an der Börse investierst.
Die beste Trading-Plattform für juristische Personen in der Schweiz ist Interactive Brokers, da es keinen Mindestanlagebetrag für die Eröffnung eines Geschäftskontos gibt und weil sie die weltweit wettbewerbsfähigsten Gebühren (Transaktionsgebühren, Depotgebühren etc.) bietet.
Du kannst über diesen Link ein Interactive-Brokers-Konto für dein Schweizer Kleinunternehmen eröffnen (Falls du darauf klickst, wirst du keinen Unterschied bemerken, aber der Blog erhält eine kleine Provision, wofür ich dir herzlich danke.)
FAQ
Voraussetzungen für Börseninvestitionen als juristische Person in der Schweiz?
Nach allem, was ich gelesen habe, benötigst du lediglich ein in der Schweiz im Handelsregister eingetragenes Unternehmen, um ein Konto auf einer Online-Trading-Plattform zu eröffnen. Achte jedoch darauf, dass einige Online-Broker bei der Kontoeröffnung einen Mindestanlagebetrag verlangen.
LEI Interactive Brokers, was ist das?
Du hast ein Interactive Brokers Unternehmenskonto eröffnet und erfährst, dass du es nur nutzen kannst, wenn du eine LEI-Nummer (für “Legal Entity Identifier” auf Englisch) hast.
Keine Angst, das ist nur eine administrative Kleinigkeit. Aber dennoch obligatorisch.
Wie vom Bundesamt für Statistik erwähnt:
Der LEI ist ein eindeutiger und weltweit gültiger Identifikator von Rechtsträgern, die an Finanztransaktionen beteiligt sind. Mit einer international standardisierten Identifikationsnummer für Finanzmarktteilnehmer soll die Qualität von Finanzdaten verbessert und die Beurteilung von Systemrisiken erleichtert werden.
Ich empfehle dir, deinen direkt über die offizielle Website des Bundes zu bestellen: LEI Schweiz - Offizielle Website.
Dort kostet es dich in der Tat am wenigsten. IBKR bietet dir an, die Erstellung zu verwalten, aber das ist ein bisschen teurer, weil sie eine Bearbeitungsgebühr verlangen.
Ach ja, und… du musst diese LEI-Nummer jedes Jahr erneuern lassen (und jedes Mal zur Kasse gehen…).
Vorteile von Börseninvestitionen als juristische Person in der Schweiz
Ähnlich wie bei einer Privatperson ermöglicht das Investieren der Unternehmensgewinne an der Börse, dein Vermögen wachsen zu lassen und es vor Inflation zu schützen. Im Fall einer juristischen Person bietet es zusätzlich den Vorteil, dass du bei langfristigen Investitionen Steuern sparen kannst. Denn du musst dir diese Gewinne nicht als Gehalt oder Dividende auszahlen lassen, um sie an der Börse zu investieren.
Steuern auf den realisierten Kapitalgewinn (juristische Person in der Schweiz)?
Beim Schreiben dieses Artikels wurde mir wieder bewusst, dass juristische Personen anders behandelt werden als private Anleger. Eine juristische Person (wie eine AG oder GmbH) muss auf realisierte Kapitalgewinne Steuern zahlen. Konkret bedeutet dies, dass Kapitalgewinne (z. B. durch den Verkauf von Aktien oder ETFs erzielte Wertsteigerungen) dem Nettogewinn hinzugefügt und entsprechend besteuert werden.
Man könnte sich also zu Recht fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, nicht an der Börse über ein Geschäftskonto zu investieren, sondern stattdessen alle Gewinne abzuziehen und als Privatperson zu investieren. Ja… aber… nein! Denn solange du deine ETFs oder Aktien als juristische Person nicht verkaufst, wirst du nicht besteuert. Weder auf die potenzielle Wertsteigerung noch auf die Entnahme dieser Gewinne aus deinem Unternehmen. Und da du als Mustachian-Unternehmer deine Vermögenswerte langfristig investierst, macht es durchaus Sinn, über dein Schweizer Unternehmen an der Börse zu investieren.
Dieses Thema verdient jedoch eine detailliertere Betrachtung mit Beispielen. Ich werde das für einen separaten Artikel aufheben (lass es mich wissen, falls dich das interessiert – ich priorisiere den Artikel entsprechend).
Wenn du CHF 250'000 hättest, würdest du Schwab oder Interactive Brokers wählen?
An dem Tag, an dem meine Firma 250'000 Schweizer Franken zu investieren hat, werde ich trotzdem bei Interactive Brokers Schweiz bleiben.
Tatsächlich hat Schwab im Vergleich zu IBKR die folgenden Nachteile:
- Höhere Transaktionskosten für Schweizer ETFs
- Höhere Gebühren für Währungswechsel
- Keine IBAN in CHF (nur in USD)