Letztes Aktualisierung: 9. Dezember 2024
In der Einleitung unten mag es so klingen, aber glaub mir, ich war 2013 nicht der Trendetter, als ich entdeckte, wie unglaublich komplex das Thema Steuer ist, wenn man Investor ist.
Stempelsteuer? Dividenden? Schweizer Quellensteuer, wie bitte? Du kennst AFC/ESTV nicht? Wie kann ich meine Schweizer Quellensteuer erstatten lassen, wenn ich US-ETF besitze? Was, ein DA-1-Formular kombiniert mit einem R-US 164-Formular, und das war’s? Was meinst du damit, dass ich ein nicht ansässiger Alien bin?!"
Nur durch das Lesen anderer Blogs und Foren und das Experimentieren mit meinem eigenen Geld konnte ich (fast) alle Teile des Puzzles zusammenfügen. Ich sage “fast”, weil ich sicher bin, dass ich noch nicht alle Feinheiten kenne und diesen vollständigen Schweizer Steuerleitfaden regelmässig mit meinen neuen Entdeckungen aktualisieren werde.
Nachdem dir klar geworden ist, dass du eine andere Wahl hast, als bis zu deinem 65. Geburtstag zu arbeiten, um in der Schweiz in den Ruhestand zu gehen, hast du endlich beschlossen, mit dem FIRE-Abenteuer (“Financial Independence, Retire Early”, zu Deutsch: “Finanzielle Unabhängigkeit, Frühzeitiger Ruhestand”) in der Schweiz zu beginnen.
Du hast ein Budget erstellt (über YNAB oder irgendeine andere Methode). Dann hast du drastisch alle unnötigen Ausgaben gedrosselt. Und du hast dafür gesorgt, dass du mit deinem Salär oder anderen Nebenaktivitäten und Gelegenheitsjobs so viel Geld wie möglich verdienst.
Als guter Mustachian weisst du, dass du dein Geld investieren musst, damit du von den Erträgen leben kannst, wenn du bei FIRE angelangt bist. Du hast also dein Brokerage-Konto bei Interactive Brokers eröffnet.
Dann kam der schicksalhafte Moment, als du nach der Überweisung deiner hart verdienten CHF von deiner frugalen Schweizer Bank losziehen und deinen ersten ETF kaufen musstest.
Und da… grosse Blockade.
In deinem Gehirn:
Jetzt wird’s ernst. Und tatsächlich habe ich gerade festgestellt, dass ich wahrscheinlich zusätzliche Steuern zahlen muss. Ooh, là, là, ich, der das hasst wie sonstwas, scheint komplizierter als ich dachte. Besonders jetzt, wo mir einfällt, dass MP in einem früheren Artikel mir von Formularen mit mystischen Namen wie DA-1 oder R-US 164 erzählt hat… Nee, ich glaube, ich werde nicht selbst investieren. Ich muss eine andere Lösung finden, die steuerlich einfacher ist.
Und in meinem Gehirn:
Neeeeeeein! Hör jetzt nicht auf! So kompliziert ist das auch wieder nicht, du wirst schon sehen! Mit ein paar vereinfachten Erklärungen von mir ohne irgendwelchen Jargon kannst du in der Schweiz investieren, ohne einen Master in International Taxation zu haben, um deine Steuern im nächsten Jahr zu deklarieren. Ich schwöre.
Ich bringe der besseren Story zuliebe ein kleines bisschen Drama hier rein, aber es ist tatsächlich die Fülle an E-Mail-Austausch dieser Art, die mich dazu brachte, diesen kleinen Steuerleitfaden für den Schweizer Investor zu schreiben. Danach wirst du keinen Grund mehr haben, nicht zu investieren.
Davon abgesehen ist der andere wichtige Grund, mehr über die Schweizer Besteuerung zu erfahren, dass Steuern einen Grossteil deiner Renditen verschlingen können, wenn du sie nicht optimierst. Dies ist in der Tat eine der grössten Ausgaben für dich als Investor.
Die 4 Arten von Steuern für Schweizer Investoren
Wenn du von der Schweiz aus investierst, wirst du auf vier Arten von Steuern stossen. Die ersten drei sind recht simpel, während die vierte mehr Feinheiten hat (die wir ohne Jargon sezieren werden, keine Sorge).
Bereit? Dann hier die einzelnen Kapitel für dich:
Kapitel 1: Die Schweizer Stempelsteuer
Das ist die erste Schweizer Anlegersteuer, die du (legal!) umgehen kannst.
Kapitel 2: Steuern auf Kapitalgewinne
Das ist die zweite Schweizer Steuer, für die jeder Schweizer Investor unserem Steuersystem dankbar ist!
Kapitel 3: Steuern auf erhaltene Dividenden
Die Schweiz ist in Sachen Steuern grosszügig, wie wir im vorigen Kapitel sahen, aber der Staat muss ja irgendwie an Geld kommen. Und Dividenden kommen ihm da gelegen.
Kapitel 4 — Teil 1: Quellensteuern auf erhaltene Dividenden, die Theorie für Schweizer Investoren
Quellensteuern sind auf dem Papier leicht verständlich, zumindest für deine Schweizer Wertpapiere. Allerdings wird es immer komplexer, sobald es um ausländische Wertpapiere (US-amerikanische, irische, japanische oder andere) geht. Aber mit meiner üblichen Dosis “Entjargonifizierung” wird das ein Kinderspiel!
Kapitel 4 — Teil 2: Quellensteuern auf erhaltene Dividenden, konkrete Beispiele
Es gibt nichts Besseres als konkrete Beispiele, um sicherzustellen, dass ein komplexes Konzept gut verstanden wird.
FAQ (VT oder VWRL – was solltest du aus steuerlichen Gründen wählen? Und vor allem: warum!?)
Hier liste ich die Fragen auf, die jede/r Schweizer Investor/in bezüglich der Steuern auf seine/ihre Anlagen hat.
Zusammenfassung des Schweizer Steuerleitfadens für Investoren in ETFs und Aktien
Und weil es hilft, sind hier alle oben genannten Kapitel an einem Ort zusammengefasst.
Zwei Bonuskapitel
Es gibt zwei Fragen, die sehr oft auftauchen, wenn ich als Schweizer Investor über Steuern spreche. Diese habe ich in den folgenden Bonuskapiteln behandelt:
Bonuskapitel 1 — Wie sieht es mit der US-Nachlasssteuer aus, wenn ich US-Wertpapiere (ETFs, Aktien, etc.) besitze?
Ich habe mich jahrelang (fälschlicherweise) auf maximal CHF 60'000 meines Lieblings-VT-ETFs beschränkt, weil ich unsicher war, wie meine Familie im Todesfall auf meine US-ETFs besteuert werden würde. Das Thema ist nun mit diesem Artikel geklärt!
Bonuskapitel 2 — Wie ich meine Schweizer Steuererklärung mit meinen ETFs und Aktien ausfülle
Dieses Thema war ein grosser Block für mich, bevor ich mit dem Investieren angefangen habe. Dann habe ich angefangen. Und Schritt für Schritt habe ich erkannt, dass es machbar ist, die Schweizer Steuererklärung selbst auszufüllen, auch wenn man sein Geld investiert. Und so habe ich dies in diesem speziellen Artikel dokumentiert :)
So viel zum Programm!
Setzen wir uns gemütlich auf dein Sofa und gehen wir Kapitel für Kapitel durch, mit einer guten Tasse Tee oder Kaffee.